Paulus Hochgatterer - Primar der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie im Universitätsklinikum Tulln:
"Wir haben im Landesklinikum Tulln dezidiert einen Schwerpunkt im Bereich der schulassoziativen Störungen gesetzt, also Schulphobie, Schulverweigerung, der große Bereich der sozialen
Auffälligkeit, Leistungs- und Teilleistungsstörungen. In meiner Abteilung gibt es eine Heilstättenschule, drei Klassen zu maximal sieben Kindern, und in jeder Klasse zwei Lehrer. Da geht es
darum, höchst bedürftige und höchst schwierige Kinder zu unterrichten, aber es sitzen in einer Klasse Kinder der ersten Schulstufe gemeinsam mit Kindern der neunten Schulstufe, und es sitzen
weniger intelligente Kinder und hochbegabte Kinder in einer Klasse - also ein Gemisch, von dem man prima vista annehmen würde, das kann nicht funktionieren - aber es funktioniert ganz
hervorragend. Es hängt an Personen, die engagiert und sehr gut ausgebildet sind und die sich was trauen."
(Lisa Nimmervoll, DER STANDARD; Printausgabe, 5. April 2011)
Das ganze Interview von Claudia Schmid, ehem. Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur, und Paulus Hochgatterer, Kinderpsychiater und Schriftsteller, lesen sie im Standard.
Interview mit Paulus Hochgatterer
"Psychische Probleme bei Kindern werden oft in der Schule sichtbar, auch wenn die Ursachen meist anderswo liegen. In der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am LK
Donauregion Tulln gibt eine Heilstättenschule den jungen Patienten Struktur und die Möglichkeit zum sozialen Lernen, erklärt Primar Dr. Paulus Hochgatterer."
Sehr eindrucksvoll stellt Constantin Wulffs neuer Kinodokumentarfilm WIE DIE ANDEREN den Arbeitsalltag in
der Kinder- und Jugendpsychiatrie Tulln dar. Über eineinhalb Jahre hat das Filmteam die Kinder und Jugendlichen durch Höhen und Tiefen ihres Aufenthalts im Krankenhaus begleitet. Mit prägnanten
Beaobachtungen gewinnt man als Zuseher einen schemenhaften Einblick in die Prozesse einer psychiatirischen Abteilung, unter anderem auch in den schulisch-pädagogischen Bereich. Man hat die
Möglichkeit zu entdecken, welche Hilfe die Klinik in der sehr kurz gefassten Zeit bieten kann, bis die Kinder und Jugendlichen wieder in ihren Alltag zurückkehren.
Von noe.orf.at am 4.3.2022
BILDUNG
Modernere Ausbildung für Krankenpfleger
Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Tulln ist um einen Zubau erweitert worden. Das neue Ausbildungszentrum mit modernisierter Einrichtung in den Klassenzimmern und neuer Technik wurde am
Donnerstag eröffnet.
4. März 2022, 6.15 Uhr
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1,6 Millionen Euro wurden in die Modernisierung der bereits bestehenden Krankenpflegeschule und in den Bau des neuen Ausbildungszentrums in Tulln investiert. In dem neuen zweistöckigen Zubau sind
auf diese Weise 16 Klassenräume entstanden, zwölf davon werden ab jetzt den rund 150 Studierenden der Karl Landsteiner Privatuniversität zur Verfügung stehen. Auch die Klassenzimmer für bis zu 66
Schülerinnen und Schüler der Krankenpflegeschule wurden erneuert.
Die Lehrräume sind mit neuer Technik ausgestattet: An speziellen Simulationscomputern ist es den Studierenden nun möglich, operative Eingriffe mittels Simulationstechnik zu trainieren, um
chirurgische Fertigkeiten zu verbessern.
Vier Klassenzimmer sind zudem für die Heilstättenklassen des Universitätsklinikums Tulln modernisiert worden. Für schulpflichtige Kinder stehen für die Dauer ihres stationären Aufenthalts auf der
Kinder- und Jugendpsychiatrie – sofern es ihre psychische Verfassung erlaubt – drei Pflichtschulklassen zur Verfügung. Dort werden die Kinder von ausgebildeten Lehrkräften und in Abstimmung mit
dem Ärzte- und Pflegeteam ausgebildet. Kinder aus höheren Schulen sollen in der „Höheren Schule im Landesklinikum“ unterrichtet werden.
Teschl-Hofmeister: Investition in künftiges Medizinpersonal
Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) betonte bei der Eröffnung: „Das neue Ausbildungszentrum ist eine wichtige Investition für jene Menschen, die wir in Zukunft noch dringender
brauchen als jemals zuvor", und verwies damit auf das auszubildende Pflegepersonal. „Mit solchen Projekten für die Gesundheit und Pflege wollen wir den Menschen Sicherheit geben – gerade in
solchen unsicheren Zeiten – die leider von Pandemie und Krieg geprägt sind", so Teschl-Hofmeister.
Rudolf Mallinger, Rektor der Karl Landsteiner Privatuniversität, hielt fest: „Unser großer Dank gilt dem Land Niederösterreich – diese Räumlichkeiten sind notwendig, um unsere Studierenden
adäquat betreuen zu können und hochqualitativ auszubilden. Diese wichtigen Investitionen sind aber nicht nur für die Lehre, sondern auch für die medizinische Forschung entscheidend".
Kinder malen für Kinder
21.06.2021
TULLN – Die Idee hinter dem Projekt „Kinder malen für Kinder“ war es, den jungen
PatientInnen der Kinderstation die Möglichkeit zu geben, die Aufmerksamkeit durch Bilder ein wenig vom – für viele von ihnen nicht gerade angenehmen – Alltag im Krankenhaus abzulenken. Ins
Leben gerufen und organisiert wurde dieses Projekt von Alexandra-Maria Peter, BEd. Sie ist Sonderpädagogin sowie stellvertretende Leitung der Heilstättenklassen am Universitätsklinikum
Tulln.
Ziel war es außerdem, dass Kinder für Kinder zeichnen, malen und gestalten: Kinder und Jugendliche aus der Sonderschule Tulln und der Abteilung für Kinder- und
Jugendpsychiatrie sowie Psychotherapie beteiligten sich an dem gemeinsamen Projekt. Entstanden sind viele bunte und kreative Kunstwerke. Die Bilder werden zukünftig in den Patientenzimmern
der Allgemeinen Kinderabteilung aufgehängt und sollen zur psychischen und indirekt auch physischen – Stichwort Psychosomatik – Genesung der jungen PatientInnen beitragen bzw.
unterstützen.
Die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Projektpartnern der Abteilung der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Tulln
(Prim. Assoc. Prof. Dr. Hochgatterer), der Allgemeinen Sonderschule Tulln (Dir. Johanna Friedrich) und der Kinderabteilung des Universitätsklinikums Tulln (Prim. Univ. Prof. Dr. Hans Salzer)
gestaltete sich reibungslos. Besonderer Dank gilt auch der Kollegialen Führung, die bei Planung und Umsetzung des Projekts unterstützend tätig war.
BILDTEXT
v.l.n.r. Abteilungsvorstand der Kinder- & Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Prim. Assoc. Prof. Dr. Paulus Hochgatterer, Direktorin der allgemeinen
Sonderschule Johanna Friedrich, Stv. Leitung der Heilstättenklassen und Sonderpädagogin Alexandra-Maria Peter, BEd bei der Übergabe der Bilder an den Primar der Kinderabteilung Univ. Prof.
Dr. Hans Salzer.